Teilverschattung bei Balkonkraftwerken: So holst du trotzdem das Maximum aus deiner Mini-PV-Anlage

Teilverschattung bei Balkonkraftwerken: So holst du trotzdem das Maximum aus deiner Mini-PV-Anlage

Nicht immer kann dein Balkonkraftwerk ungehindert in der Sonne stehen. Ein vorbeiziehender Schatten – sei es durch Bäume, Nachbargebäude oder saisonal tief stehende Sonne – kann die Stromproduktion merklich reduzieren. Doch zum Glück gibt es clevere Wege, um die Auswirkungen von Teilverschattungen zu minimieren und trotzdem einen guten Ertrag zu erzielen.


🌤 Was bedeutet Teilverschattung bei Balkonkraftwerken?

Von Teilverschattung spricht man, wenn nur ein Teil deiner PV-Module im Schatten liegt. Das Problem: Fällt Schatten auf einige Zellen, kann das die Leistung des gesamten Moduls senken – selbst wenn der Rest im vollen Sonnenlicht steht. Das liegt an der elektrischen Verschaltung der Zellen.

Schattenquellen sind vielfältig:

  • 🌳 wachsende Bäume, Hecken oder Pflanzen
  • 🏠 benachbarte Gebäude, Mauern oder Balkone
  • 🍂 Verschmutzungen durch Laub, Schnee oder Vogelkot
  • 🌞 saisonale Änderungen des Sonnenstandes (Sommer vs. Winter)

🔧 Ursachen beheben oder clever ausgleichen

Zunächst solltest du prüfen, woher die Verschattung kommt.

  • Kleine Störfaktoren wie Äste oder Büsche kannst du zurückschneiden.
  • Staub, Pollen oder Laub lassen sich mit einer sanften Reinigung leicht entfernen.
  • Bei dauerhaften Schattenquellen wie Gebäuden hilft oft nur eine Anpassung der Modul-Ausrichtung.

💡 Tipp: Wenn du merkst, dass im Herbst oder Winter plötzlich mehr Schatten auftritt, kann eine Ost-West-Ausrichtung der Module helfen. Dadurch teilt sich die Stromproduktion auf verschiedene Tageszeiten auf – und du verlierst weniger durch punktuelle Verschattung.

In Einzelfällen kann es auch sinnvoll sein, die Position der Module je nach Jahreszeit zu ändern, etwa durch ein verstellbares Gestell. Das lohnt sich aber meist nur, wenn die Verschattung regelmäßig einen Großteil der Fläche betrifft.


⚙️ Verschattungsresistente PV-Module: Die clevere Alternative

Wenn du noch kein Balkonkraftwerk besitzt oder über ein Upgrade nachdenkst, solltest du auf verschattungsresistente Technologien achten.

🔹 Half-Cut-Technologie

Viele moderne Balkonkraftwerke nutzen sogenannte Half-Cut-Zellen.
Dabei werden die Solarzellen halbiert und neu verschaltet. Das sorgt dafür, dass nicht das ganze Modul ausfällt, wenn ein Teil beschattet ist. Der Energieverlust wird dadurch deutlich reduziert.

Vorteil: Höherer Ertrag auch bei Teilverschattung – ideal für Standorte mit wechselnden Lichtverhältnissen.

🔹 „Hot-Spot Free“-Technologie

Die fortschrittlichste Lösung gegen Schatten ist die Hot-Spot Free-Technologie.
Hier erhält jede Solarzelle eine eigene Bypass-Diode, die bei Verschattung automatisch eine Umleitung bildet.

➡️ Das bedeutet: Nur die verschattete Zelle pausiert – alle anderen arbeiten weiter.
💪 Ergebnis: Bis zu 40 % mehr Stromertrag bei Teilverschattung.

Das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik (CSP) hat in Tests gezeigt, dass der Leistungsverlust bei Modulen mit dieser Technik von 60 % auf rund 3 % reduziert werden kann. Gleichzeitig wird ein gefährliches Einbrennen (Hotspot-Bildung) im Modul verhindert.


🔋 Fazit: Schatten ist kein K.-o.-Kriterium

Teilverschattung ist zwar ärgerlich, aber längst kein Grund, auf Solarenergie zu verzichten.
Mit ein wenig Planung, regelmäßiger Wartung und der richtigen Technologie kannst du den Ertrag deines Balkonkraftwerks erheblich verbessern.

👉 Kurz gesagt:

  • Vermeide Schattenquellen, wo möglich.
  • Prüfe regelmäßig den Standort und die Sauberkeit deiner Module.
  • Setze auf Half-Cut- oder Hot-Spot-Free-Technologien für optimale Leistung.

So nutzt du die Sonne effizient – selbst wenn sie nicht immer für jedes Modul scheint. 🌞

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